Unser Lauf des Glaubens hier auf Erden ist ein Marathon. Wer meint, wir legen einen schnellen Sprint hin und kommen nach kurzer Zeit ins Ziel, wird schnell eines besseren belehrt. Deshalb sagt Paulus „lasst uns mit AUSDAUER in dem Wettkampf laufen“ (Hebräer 12, 1-2). Über die lange Distanz zeigt sich, ob wir das Ziel im Herzen haben oder nur kurzzeitig einer Laune folgen, die dann von einer anderen abgelöst wird.
Aber am Ende wartet der Siegespreis. Jesus benutzt diese Worte in der Offenbarung häufiger: „Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten…“ Wir laufen auf ein wunderbares Ziel zu – die Herrlichkeit Gottes – aber davor kommt der Marathon.

Im Alltag kann uns dieses Bewusstsein manchmal verloren gehen. Wir gehen unserer Arbeit nach, verbringen Zeiten mit Gott, füllen uns mit der Wahrheit Seines Wortes, haben Zeiten in Gemeinschaft mit anderen, und und und… Im Prozess der „Sinn-Erneuerung“ durch den Heiligen Geist kann es auch ganz schön anstrengend werden.
Und es taucht die Frage auf: Wozu tue ich all dies?
Meine Antwort: Weil es meinen Bewegungsablauf trainiert für das Rennen, in dem ich stehe.
„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem HERRN…“ (Kolosser 3, 23) Schon allein bei diesem Rat wäre doch ein wenig Ausdauer unsererseits angebracht. Der Weg des Marathons mit Jesus ist das beständige Lernen, eine Jesus-Kultur in mir zu entwickeln.
Kann ich die Herausforderungen meines Lebens als Training eines liebenden himmlischen Vaters sehen, der mir hilft zu wachsen? Er ist ein guter Trainer und weiß, welche Strecken Er uns zum Aufbau unserer Glaubensmuskulatur zumuten muss, damit wir den Lauf vollenden. Aber: weißt Du, wer der Papa ist?
Andererseits muss ich mich aber auch fragen:
Was tue ich eigentlich, was meinem Rennen gar nicht hilft?
Laufe ich noch oder habe ich es mir an der Wasserstation am Rand gemütlich gemacht? Die ist ja eigentlich dafür da, dass ich Erfrischung für den Weg bekomme.

Was willst Du?Diese Frage stellte Gott mir im letzten Jahr immer wieder, um mich auf manche „Wasserstationen“ hinzuweisen, an denen ich es mir gemütlich gemacht hatte. Jeder von uns sollte sich diese Frage stellen, denn in ihr steckt großes Veränderungs-Potential für ein zielgerichtetes Leben. Wer ein Ziel hat, der läuft. Er wird seine Bewegungen so abstimmen, dass er das Ziel erreicht!

Vor einigen Monaten nahm ich an einem dieser Fitness-Parcours teil, der sich über 7km durch den Münchener Olympiapark erstreckte. Zugegeben kein Marathon, aber er hatte es in sich: man musste über meterhohe Wände springen, sich durch Schlamm und unter Stacheldraht durchkämpfen, Gewichte ziehen, schieben und schleppen, Netze hochklettern und mehrmals den eisigkalten Olympiasee durchqueren…
Nach ungefähr 4 km bekam ich einen starken Schmerz im rechten Knie, als würde jemand einen Stock in mein Bein stoßen. Zu Beginn des Rennens sah ich einige Läufer, die vor mir gestartet waren und dann kurz vor dem Ziel aufgaben, weil sie Schmerzen hatten. Das fand ich logisch. „Ich würde es auch so machen, wenn ich Schmerzen hatte. Das ist nur vernünftig,“ sagte ich da noch.
Aber nun? Ich wollte nicht aufgeben. Ich wollte das Ziel erreichen, trotz der Schmerzen im Knie. Ich wollte diesen Weg nicht umsonst gelaufen sein. Das wollte ich!
Das Ziel vor meinem inneren Auge zu haben und die Anfeuerung durch Freunde am Seitenrand, motivierten mich so stark, dass ich tatsächlich alle Hürden nahm, die Ziellinie überquerte, die Medaille entgegennahm und mit meinen Kumpels diesen Erfolg feiern konnte.

 

Es gibt solche Momente in unserem Leben, wo wir niedergeschlagen sind und uns fragen, ob wir vielleicht aufgeben sollten… Vielleicht wäre es doch schöner, an der Wasserstation zu sitzen.
Aber wie umwerfend gut wird das Ergebnis wohl sein, wenn wir über die Ziellinie laufen?!
Ich sage Dir was: „Gott sucht dich und wird dir ausreichend Gnade und Kraft geben, den Lauf zu vollenden.“
Es ist ein Üben in Ausdauer und Treue, eine tiefe Beziehungspflege, in der wir uns bewusst werden, wer und wie der Papa ist! Behalte den Fokus – setze einen Fuß vor den anderen und denke an die Freude, die vor Dir liegt! Lass Ihn auf keinen Fall los. Koste es, was es wolle! Laufe im Glauben, nicht im Schauen.“
Wir brauchen Jesus. Ohne Ihn haben wir nicht nur verloren, wir sind wir verloren.