Zeugnis von Rebekka Dorn über ihr verkauftes Auto

Kennst du diese Frage „Bist du bereit mir … zu geben?“ Nicht wie eine Forderung, sondern ganz sanft und lockend? Aber trotzdem mit so einem folgenschweren Inhalt, dass dir der Atem zu stocken droht?

Nun, mir erging es so letzten Sommer, als Gott mich fragte: „Bist du bereit, mir dein Auto zu geben?“
Diese Frage erreichte mich in einer Zeit, in der ich einen finanziellen Engpass durchlebte.

So war ich wohl gut vorbereitet, als diese Frage kam: „Bist du bereit mir dein Auto zu geben?“, weil ein Auto bekanntlich auch ein Kostenfaktor ist.
Andererseits verkörperte dieses Auto für mich Freiheit und Autonomie. Hier in unserer ländlichen Abgeschiedenheit konnte ich mit einem eigenen Auto selbst bestimmen, wann ich wo einkaufen will, wann ich eine Reise mache, wie ich zum Arzt, zur Bank, zum Schwimmbad, usw. komme.
Für mich war es nicht leicht, diese Frage mit „Ja“ zu beantworten. Ich merkte, wie sehr doch mein Herz an meinem Auto hing.
Aber schließlich hatte ich doch genug Vertrauen zu sagen: „Okay, Gott, wenn das dein Plan ist, dann bin ich bereit mein Auto herzugeben, weil ich weiß, dass du das Beste für mich willst und ich dir vertraue, dass ich auch ohne eigenes Auto klar kommen werde.“
Sobald ich diese Entscheidung getroffen hatte und mein Auto innerlich schon abgegeben hatte, erfüllte mich tiefer Frieden und Freude. Die Freiheit, die ich meinte verloren zu haben, hatte ich gewonnen, weil ich nun nicht mehr an mein Auto „gebunden“ und total abhängig von Gott war.

Als es dann klar war, dass ich mein Auto hergeben würde, wurde in mir der Wunsch immer fester, mein Auto an eine Freundin zu verschenken, die Missionarin ist. Dieser Gedanke war so unlogisch, aber so gut. Unlogisch, weil meine Geldsituation sich ja nicht verändert hatte und ich das Geld von einem Verkauf eigentlich ziemlich gut gebrauchen konnte. Gut, weil ich so einen Frieden und eine Freude bei diesem Gedanken hatte, dass ich gar nicht anders konnte. Meine Freundin war natürlich überrascht und glücklich, vor allem weil ihr altes Auto immer wieder mitten auf der Straße den Geist aufgab (davon wusste ich im Vorhinein nichts). Und die Übergabe mit allen Formalitäten lief so schnell und so reibungslos, dass es für mich eine Bestätigung war, in Gottes Sinne gehandelt zu haben. Gerade als ich ihr das Auto anbot, war meine Freundin auf Kurzaufenthalt in Deutschland und konnte das Auto persönlich abholen und ummelden (Und so hatte ich auch das Privileg, sie nach fast drei Jahren einmal wieder zu sehen).

Nachdem ich dieses „Ja“ auf die Frage „Bist du bereit mir dein Auto zu geben?“ hatte, war es für mich nicht mehr schwierig, es tatsächlich herzugeben. Aber dieses „Ja“ nahm mir nicht nur mein Auto, es öffnete für mich auch eine Tür zur Großzügigkeit. Vorher knauserte ich mehr und mehr, weil das Geld immer weniger wurde, und ich hatte keine Freiheit, großzügig zu sein. Als ich mein Auto verschenkte setzte so eine Freudigkeit zu Geben ein, dass ich wieder frei war, nicht nur an mich und meine Bedürfnisse zu denken.
Und noch eins: Gott lässt sich nicht lumpen!
Kurz darauf bekam ich immer wieder Geldgeschenke (von 50,- / 100,- Euro). Bei dem letzten anonymen Geldumschlag, den ich bekam, musste ich fast lachen. Gott setzt einfach immer noch einen drauf. Und auch ohne Auto lässt es sich bis jetzt gut leben, vor allem wegen der Hilfsbereitschaft meiner lieben Glaubens-Geschwister.

Vielleicht gibt es auch in deinem Leben etwas, an dem dein Herz hängt. Und vielleicht fragt Gott ja auch dich: „Bist du bereit mir … zu geben?“. Dann ermutige ich dich, diese Frage nicht weg zu schieben, sondern sie vor Gott zu bewegen. Ich wünsche dir den Mut, „Ja“ zu sagen, und den Gehorsams-Schritt zu tun; denn sein Wille ist gut und er meint es nur gut mit dir. Sei bereit, dein Herz an ihn zu hängen, in allen Dingen.

„Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz!“ (Matthäus 6, 21)
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch alles hinzugegeben werden.“ (Matthäus 6, 33)
Eure Rebekka